Impfen schützt vor HPV

Den sichersten Schutz vor krankheitsauslösenden HPV-Typen bietet eine Impfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Das gilt sowohl für Jungen als auch Mädchen. Alle Impfstoffe gegen HPV, die in Deutschland auf dem Markt sind, wirken gegen die beiden Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18. Der neueste Impfstoff wirkt gegen insgesamt neun verschiedene HPV-Typen; darunter auch HPV 6 und 11, die Warzen an Genitalien und After hervorrufen.

Wann und Wo kann man sich impfen?

Aktuell wird die Impfung durch die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen, also möglichst vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Auch Jugendlichen ab 15 bis einschließlich 17 Jahren wird die Impfung empfohlen. Die Impfempfehlung ist im Wortlaut nachzulesen auf der Internetseite des Robert Koch Instituts www.rki.de .

Durchgeführt wird die Impfung bei Kinder- und Jugendmedizinern, Frauenärzten, aber auch Allgemeinmedizinern und Urologen.

Wie läuft eine Impfung ab?

Mädchen und Jungen erhalten zwei Impfdosen im Abstand von mindestens fünf Monaten in den Oberarm.
Bei weiblichen und männlichen Jugendlichen ab 15 Jahren sind drei Impfungen notwendig. Die Abstände zwischen den einzelnen Impfungen variieren dabei in Abhängigkeit vom verwendeten Impfstoff. Gegebenenfalls ist später eine Auffrischimpfung erforderlich.

Was kostet eine Impfung?

Die Kosten für die Impfung in Höhe von zirka 500 Euro werden für den empfohlenen Personenkreis von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.
Auch private Krankenversicherungen übernehmen in der Regel die Kosten für die empfohlenen Impfungen, jedoch sollte man zur Absicherung im Vorfeld nachfragen.
Auch für über 18-Jährige kann die Impfung im Einzelfall Vorteile bringen. Dies sollte jedoch mit dem behandelnden Arzt sowie der zuständigen Krankenkasse besprochen werden.

Nebenwirkungen einer Impfung?

Die aktuell auf dem Markt befindlichen Impfstoffe sind sicher und gut verträglich. Die häufigste beobachtete Nebenwirkung ist eine lokale Hautreaktion an der Einstichstelle, wie sie ganz allgemein auch von anderen Impfungen her bekannt ist.
Der Impfstoff selbst kann keine Infektion auslösen, da er keine vollständigen Viren, sondern lediglich künstlich hergestellte Virushüllen enthält.

In den digitalen Medien findet man eine große Zahl an Beiträgen über vermeintlich durch die HPV Impfung ausgelöste gravierende Nebenwirkungen. Diesen Beiträgen sollte man jedoch kritisch betrachten. Generell gilt, dass es vorgeschrieben ist, Verdachtsfälle auf Impfkomplikationen an das Paul-Ehrlich-Institut zu melden. Das Institut bewertet diese Meldungen im Hinblick auf einen ursächlichen Zusammenhang mit der Impfung, um mögliche Anzeichen sehr seltener Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können.
Das Institut führt auch eine öffentlich zugängige Datenbank mit Verdachtsfällen von Impfkomplikationen und -nebenwirkungen. Zu finden ist die Datenbank unter www.pei.de/db-uaw .

Warum sollen sich auch Jungen impfen lassen?

Auch eine Impfung von Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren ist sinnvoll. Denn die HPV-Typen, gegen die geimpft wird, sind nicht nur für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs, sondern auch für die Entstehung von Anal- und Peniskrebs und Krebs im Mund-Rachen-Raum sowie die Entstehung der zwar nicht bösartigen, aber dennoch höchst unangenehmen Genitalwarzen verantwortlich. Und natürlich können sexuell aktive Jungen und Jugendliche, die mit HPV infiziert sind, das Virus entsprechend übertragen. Um einen vollständigen Schutz der Bevölkerung zu erreichen, ist es daher sinnvoll, alle sexuell aktiven Personen, also auch Jungen und männliche Jugendliche gegen HPV zu impfen.

Aus diesem Grund änderte die STIKO im Juni 2018 auch ihre Empfehlung dahingehend, dass sie die HPV Impfung auch für Jungen im Alter zwischen 9 und 14 Jahren empfiehlt. Die wissenschaftliche Begründung ist im Epidemiologischen Bulletin 26/2018 nachzulesen.

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